BVDW-Leitfaden zu Smart Retail veröffentlicht

News, 16.02.2022

Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. hat in seinem neuen Leitfaden Ansätze für die Gestaltung des Wandels vom klassischen, stationären Handel hin zu kanalübergreifendem Smart Retail veröffentlicht.

Der Leitfaden „Smart Retail“ stellt die aktuellen Herausforderungen und digitalen Potenziale des stationären Handels dar und leitet Handlungsfelder für den Handel sowie für politische Entscheidungsträger ab. Der Leitfaden richtet sich damit sowohl an Akteure des stationären Handels als auch an verantwortliche Personen aus Politik und Verwaltung, die gemeinsam auf zukunftsträchtige und lebendige Innenstädte mit vitalen Einkaufsstätten hinarbeiten wollen.

Der stationäre Handel und damit auch die Innenstädte stehen vor massiven Veränderungen, die auf verschiedene externe Faktoren, wie z. B. den demografischen Wandel zurückzuführen sind. Die Entwicklungsrichtung ist klar: Es wird eine Verschmelzung des stationären Handels mit dem Onlinehandel zum „smarten Handel“ erfolgen. Einzelhandel und Politik sind dazu aufgerufen, diesen Wandel gestaltend und pragmatisch umzusetzen. Der Leitfaden zeigt Handlungserfordernisse auf und benennt zwei wesentliche Schlüsselelemente eines zukunftsfesten Einzelhandels: kulturelle Öffnung und Kundenzentrierung. Der Einzelhandel muss sich kulturell öffnen und anstelle des Wettbewerbs mit Konkurrenten versuchen, Brücken zwischen verschiedenen Anbietern zu bauen. Ein Beispiel dafür ist, dass Händler im Bereich Logistik kooperieren, um den heutigen Erwartungen der Kunden in Bezug auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung gerecht zu werden. Teil der kulturellen Öffnung des Einzelhandels ist auch die Steigerung der Kundenzentrierung: Angebote und Prozesse müssen konsequent auf die Kunden ausgerichtet sein. So erwarten diese bereits vor dem Besuch eines stationären Händlers dessen Erreichbarkeit über Social Media und andere Informationsplattformen. Zudem muss der Shopbesuch für den Kunden einen besonderen Mehrwert bieten, wie etwa eine Verbindung von Shopping mit Kultur, individuelle limitierte Angebote oder Servicedienstleistungen wie z. B. Lieferdienste.

Die Implementierung von Smart-City-Konzepten ist dabei eine wichtige Grundlage für eine verstärkte Kooperationsbeziehung zwischen Händlern. Diese Konzepte sind auch wesentlich für eine hohe Aufenthaltsqualität in den Städten. Die Autoren des Leitfadens erachten hierfür den Ausbau der digitalen Infrastruktur wie z. B. 5G als wichtige Maßnahme. Ein weiteres Handlungsfeld ist der Umgang mit Daten, die das Fundament kundenzentrierter Geschäftsmodelle bilden. Es bedarf daher der Entwicklung gemeinsamer Datenstrategien von Onlinehandel und stationärem Handel, um die komplexeren Kundenbedürfnisse bestmöglich abzudecken. Auch Retail-Prozesse lassen sich so besser optimieren. Die Entwicklung zukunftsfähiger Datenstrategien muss durch die Politik unterstützt und moderiert werden.

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Irina Schmitz
Senior Programm Managerin
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