CDR-Award 2023: Künstliche Intelligenz und vielfältiger Einsatz von Daten treiben digitale Nachhaltigkeit
Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) und Bayern Innovativ (BI) haben neun Gewinner des Corporate Digital Responsibility (CDR) Awards 2023 in den Kategorien „Neue Geschäftsmodelle“, „Verbraucherbelange“ und „Mitarbeitende“ gekürt. Im Fokus der ausgezeichneten Projekte stehen Aufklärung sowie die vielfältige Nutzung von Daten und der Einsatz Künstlicher Intelligenz als Treiber digitaler Nachhaltigkeit.
Der CDR-Award wurde 2023 zum zweiten Mal verliehen. Er ist die erste Auszeichnung in der DACH-Region, die Projekte im Bereich Corporate Digital Responsibility prämiert. Vorangegangen war der Preisverleihung am Mittwochabend in München eine Fachkonferenz mit einem hochkarätig besetzten Programm.
Im Vergleich zu 2021 hat sich die Vielfalt der Einreichungen und Gewinner deutlich erhöht, insbesondere in der Kategorie „Neue Geschäftsmodelle“. Als Sieger überzeugte das Start-up everwave aus Aachen die divers besetzte Jury. Das Start-up hat sich zum Ziel gesetzt, Flüsse und Meere zu säubern. Dabei setzen die Gründer auf Künstliche Intelligenz, um effektiv und effizient gegen die Verschmutzungen vorzugehen und diese ausfindig zu machen.
In der Kategorie „Verbraucherbelange“ gab es zwischen Platz eins und zwei ein Kopf-an-Kopf-Rennen, in dem sich die DigitalSchoolStory aus Hessen durchsetzen konnte. Das Projekt vermittelt praxisorientiert Medienkompetenz an Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 13. Dabei brachten dem gemeinnützigen Unternehmen das aktive Lernen und der Erwerb von Zukunftskompetenzen die Pole Position ein. Dicht gefolgt lag die Suchmaschine für Kinder fragFINN auf Platz zwei. Der in Berlin ansässige Verein engagiert sich darüber hinaus für einen positiven Jugendmedienschutz und will Vertrauen in das Medium Internet stärken.
Gleich doppelt Grund zur Freude hatte die BARMER Ersatzkasse. In der Kategorie „Mitarbeitende“ belegte ihr Projekt DigiTal den ersten Platz, bei dem Mitarbeitende in die Entwicklung von Services und Lösungen eng eingebunden sind. Dabei entsteht eine virtuelle Lernwelt, die Wissen zu digitalen Tools und Services der BARMER fördert. Mit DURCHBLICKT! landete Barmer in der Kategorie „Verbraucherberlange“ auf Platz drei. Das Projekt stärkt als Präventionsprogramm die digitale Gesundheitskompetenz von Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und Eltern.
BVDW-Vizepräsident Dr. Moritz Holzgraefe hob die Bedeutung des Awards und der begleitenden Fachkonferenz hervor: „Der CDR-Award ist eine Plattform, die die Bandbreite von Corporate Digital Responsibility in den Vordergrund stellt und Unternehmen ermutigt, verantwortungsvolle digitale Praktiken zu implementieren. Dabei stehen wir erst am Anfang eines langen Weges. Der CDR-Award 2023 und die begleitende Fachkonferenz haben jedoch gezeigt, dass Unternehmen bereit sind, diese Herausforderung anzunehmen und innovative Lösungen zu finden.“
Die Jury, bestehend aus Expertinnen und Experten der Digitalen Wirtschaft, dem Nachhaltigkeitsbereich sowie aus Politik und Zivilgesellschaft, hatte eine herausfordernde Aufgabe bei der Auswahl der Gewinner. Jakob Wößner, Jurypräsident des CDR-Awards 2023 und bei Weleda für Organisationsentwicklung und Digitale Transformation zuständig, betonte: „Wir waren begeistert von der breiten Palette an Einreichungen und dem innovativen Einsatz von Daten und Künstlicher Intelligenz, die wir bei den Projekten sehen konnten. Die intensive Juryarbeit war inspirierend und sorgte für neue Blickwinkel, wofür ich meinen Mit-Jurorinnen und -Juroren herzlich danke.“
Ein besonderer Dank gilt auch der Politik, die dem Thema Corporate Digital Responsibility zunehmend Aufmerksamkeit schenkt. Dr. Susan Lindner, Leiterin Digitalisierung bei Bayern Innovativ: „Eine nachhaltige digitale Zukunft erfordert die Zusammenarbeit von Politik, Wirtschaft und der Gesellschaft als Ganzes. Wir möchten daher der bayerischen Staatsregierung für ihr Engagement danken, dieses wichtige Thema zu fördern. Der CDR-Award trägt dazu bei, Bewusstsein zu schaffen, Pionieren eine Bühne zu geben und Unternehmen zu ermutigen, sich aktiv an diesem Prozess zu beteiligen.“ Die Schirmherrschaft der drei prämierten Kategorien übernahmen in diesem Jahr Thorsten Glauber (Bayerischer Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz), Ulrike Scharf (Bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales) und Hubert Aiwanger (Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie).
Die weiteren Gewinner waren in der Kategorie „Neue Geschäftsmodelle“ das Start-up electreefy aus Aschheim bei München (zweiter Platz), die den Stromverbrauch von Websites, Onlineshops und Landingpages berechnen, um digitales Marketing ressourcenschonender und umweltbewusster zu gestalten. Das Beratungshaus PwC belegt mit seiner Software „Check Your Value Chain“ den dritten Platz. Sie bietet eine umfassende und automatisierte End-to-End-Lösung, um die Vorgaben des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes einzuhalten.
In der Kategorie „Mitarbeitende“ überzeugte die human-centered Technology Community @Deutsche Telekom (zweiter Platz). Das Projekt fördert Co-Creation und lädt ein, verantwortungsvolle und ethische Digitalisierung mitzugestalten. Platz drei ging an den österreichischen Verein fit4internet, der mit seiner Produkt- und Servicewelt Unternehmen ermöglicht, Mitarbeitende digital fit zu machen.
Mehr Informationen zu den Gewinner-Cases sowie Impressionen des diesjährigen CDR-Awards findet sich unter www.cdr-award.digital. Die Website enthält auch das Programm der Fachkonferenz in München.
Über den CDR-Award
Der CDR-Award ist die erste Auszeichnung in der DACH-Region, die Projekte im Bereich Corporate Digital Responsibility prämiert. Zur Premiere im Jahr 2021 hatten Konzerne, mittelständische Unternehmen und Start-ups sowie gemeinnützige Organisationen und Bildungseinrichtungen CDR-Projekte eingereicht. Die drei erstplatzierten Cases kamen von Adobe, DATEV und Merck. Zu den weiteren Preisträgern zählten unter anderem die Otto Group, der Solaranlagenanbieter Enpal, die Hacker School und die EWE Digital Factory – ein deutliches Zeichen für die Bedeutung des CDR-Awards. Ein Rückblick auf den ersten CDR-Award und alle Projekte der Shortlist findet sich auf der Website des CDR-Awards.