Für eine chancenorientierte Datenkultur

Impuls der Digitalen Wirtschaft zur Bundestagswahl 2025

2025 steht viel auf dem Spiel. Es geht um unsere Wettbewerbsfähigkeit. Es geht um eine nachhaltige digitale, ökologische und demografische Transformation, die Potenziale freisetzt und Chancen für Menschen und Unternehmen eröffnet. Es geht darum, die Arbeit der Zukunft zu organisieren und Menschen die notwendige Unterstützung an die Hand zu geben, um erfolgreich zu sein. Kurzum: Es geht bei der Bundestagswahl um ein zukunftsfähiges Deutschland.

Als Digitale Wirtschaft sind wir überzeugt: Daten sind der zentrale Schlüssel, um diese Herausforderungen zu meistern.

Daten ermöglichen es, neue Wachstumsfelder zu erschließen und dadurch nachhaltig das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Die daraus resultierenden Arbeitsbereiche schaffen neue und zukunftssichere Arbeitsplätze. Nur mit Daten lassen sich zentrale Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz weiterentwickeln und ausbauen, mit denen sich etablierte Industriezweige erfolgreich transformieren und neue Geschäftsmodelle entwickeln können.

Etablieren wir eine neue Datenkultur für …

  • eine gestärkte Wettbewerbsfähigkeit, um zu den führenden EU-Mitgliedsstaaten mit einer innovationsfreundlichen Datenkultur aufzuschließen. Damit steigern wir sowohl innerhalb der Europäischen Union als auch weltweit die Attraktivität für den Wirtschaftsstandort Deutschland.
  • eine gestärkte Souveränität und Resilienz auf allen Ebenen von Staat und Gesellschaft. Der Wettstreit um innovative und verantwortungsvolle Datennutzung wird mittel- und langfristig neue Lösungen für eine nachhaltige ökologische und ökonomische Transformation der Wirtschaft und Gesellschaft hervorbringen.
  • einen zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort, der den demografischen Wandel als Chance sieht. Die Nutzung von Daten bietet uns die Möglichkeit, Menschen dort arbeiten zu lassen, wo sie gebraucht werden. Außerdem kann es mehr Menschen ermöglicht werden, am gesellschaftlichen sowie am Arbeitsleben zu partizipieren. Hierfür ist auch die Investition in die richtigen Fähigkeiten wie Daten- und Digitalkompetenz eine Voraussetzung.

Was heißt das konkret?

Für die erfolgreiche Gestaltung der Zukunft benötigen wir eine neue Datenkultur. Dafür braucht es auf allen Seiten signifikante Veränderungen.

Zuvorderst betrifft dies das Verhältnis von datengetriebener Innovation und Datenschutz. Deutschland fokussiert sich aktuell einseitig auf letzteren und hat die in der DSGVO intendierte Datennutzung aus dem Blick verloren. Die politische und gesellschaftliche Debatte dreht sich nur darum, wie wir eine 110-prozentig sichere Lösung mit Antworten auf alle Eventualitäten erreichen können. Die Abwägung zwischen Chancen und Risiken für Wirtschaft und Gesellschaft haben die zuständigen Aufsichtsbehörden und in der Folge die Verantwortlichen in Unternehmen in den vergangenen Jahren fast vollständig verlernt. Um dies zu ändern, müssen wir unser Mindset ändern.

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der Deutschen glauben, dass die Datenverarbeitung ihren Alltag erleichtert. (Civey-Befragung im Auftrag des BVDW, Nov 2024)

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der Deutschen glauben nicht, dass Datenverarverarbeitung zum Wohlstand in Deutschland beiträgt. (Civey-Befragung im Auftrag des BVDW, Nov 2024)

Datennutzungsbeauftragte – Ein Modell für die Zukunft

Eine der wichtigsten Maßnahmen neben dem Zuschnitt ist dafür die Bezeichnung von Aufgaben und Themen. Denn über Sprache beeinflussen wir Haltung und Handeln.

Die Position der behördlichen Datenschutzbeauftragten sollte daher in Datennutzungsbeauftragte umbenannt werden. Durch die Besinnung auf beide wesentlichen Aufgaben – den Schutz und den freien Verkehr von Daten – entsteht mehr Innovation, Wachstum und Wettbewerb. Gleichzeitig sollte mit der Namensänderung eine Erweiterung der Aufgaben einhergehen, insbesondere eine lösungsorientierte, praktikable und zentralisierte Beratungspraxis. Die neue Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, Prof. Dr. Louisa Specht-Riemenschneider, hat mit ihrem Credo: „Mehr Austausch, mehr Dialog, mehr Beratung“ dies bereits sehr gut umrissen. Schreiben wir es fest. Gleiches gilt für die Datenschutzbeauftragten in Unternehmen. Unternehmen sollten durch sie unterstützt und zur Datennutzung befähigt werden. Gemeinsam sollten sie Risiken und Chancen abwägen, um Innovationen zu entwickeln und Zukunft zu gestalten. So entsteht echter Mehrwert – auch im Sinne des Gesetzgebers.

Es bedarf nicht noch weiterer bürokratischer Funktionen und Köpfe. Vielmehr müssen wir eine Veränderung in den Profilen bestehender Posten vorantreiben, Aufgaben zentraler und mit rotem Faden gestalten. So kann eine sinnhafte und praxisnahe Um- und Durchsetzung der bestehenden Regeln ermöglicht werden.

„Europa kann es sich nicht leisten, in den mittleren Technologien & Industrien des letzten Jahrhunderts steckenzubleiben.“
Draghi Report, 2024
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Datenschutz ist das mit Abstand am häufigsten genannte bürokratische Innovationshemmnis. (KfW)

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der Unternehmen in Deutschland ist in der Lage, Daten effizient zu bewirtschaften. (IW Köln)

Heben wir die vorhandenen Potenziale in Deutschland mit einer neuen Datenkultur.

Digitale Geschäftsmodelle und Wertschöpfung stärken.

Ebnen wir den Weg für innovative Technologien, ebnen wir damit den Weg für die gesamte deutsche Wirtschaft in eine wettbewerbsfähige Zukunft. Sie ermöglichen eine nachhaltige Transformation hin zu neuer datengetriebener Wertschöpfung in alten Industriezweigen. Sie ermöglichen die Refinanzierung von Inhalten und Angeboten. Und sie stellen die Wirtschaftlichkeit von Geschäftsmodellen sicher.

Digitalisierung für mehr Orientierung zentralisieren.

Organisieren wir den Datenschutz zentral, so entsteht fairer Wettbewerb und es bleibt Zeit für die Beratung vor Ort. Geben wir die Digitalisierung in der Bundesregierung in eine Hand, schaffen wir Verbindlichkeit und Verantwortung. Überführen wir die Um- und Durchsetzung in eine zentrale nachgelagerte Behörde, haben Wirtschaft und Verbraucher einen Ansprechpartner für die Digitalthemen.

Statt Bedenkenträger „Anwendungsweltmeister“ werden.

Daten sind der Schlüssel für die technologische Weiterentwicklung, aber auch für die konkrete Anwendung von Künstlicher Intelligenz und Zukunftstechnologien in den unterschiedlichen Use-Cases der Wirtschaft. Nutzen wir sie, indem wir Bürokratie für innovative digitale Geschäftsmodelle abbauen. Eröffnen wir innovativen Unternehmen flächendeckend die Chance, ihre Angebote iterativ in einem geschützten Umfeld zur Marktreife zu führen.

Verbraucher für die Zukunft befähigen.

Menschen zu schützen, ist wichtig. Ihre existierenden Probleme durch Innovationen zu lösen ebenfalls. Kombinieren wir beides, schaffen wir einen Verbraucherschutz, der verantwortungsvolles Handeln belohnt und bestehende Regeln effektiv um- sowie durchsetzt und Verbraucher*innen in ihren Entscheidungen unterstützt.

Nutzen wir also die Bundestagswahl und legen den Grundstein für eine chancenorientierte Datenkultur. Um wettbewerbsfähiger zu werden. Um eine nachhaltige digitale, ökologische und demografische Transformation zu ermöglichen. Um Potenziale freizusetzen und Chancen für Menschen und Unternehmen zu eröffnen.