Web3: Die Wallet — Web3 Technologien, die Web3 Konzepten zu Grunde liegen  

News, 25.04.2024

Die Technologie, die allen Web3 Konzepten zu Grunde liegt: Die Wallet

In Teil zwei unserer Serie „Web3 von A bis Z: Eine explorative Serie über das Internet von morgen” geht es um die Technologie, die allen Web3 Konzepten zu Grunde liegt: Dem Wallet. Im Web3-Umfeld wird der Wallet eine zentrale Rolle zugeschrieben. Sie fungiert als digitales Portemonnaie für Tokens wie Kryptowährungen oder NFTs und erleichtert den Transfer von digitalen Gegenständen. Darüber hinaus dient sie als Identitäts- und Zugangsschlüssel zu verschiedenen dezentralisierten Anwendungen (DApps) und Services im Blockchain-Ökosystem. 

Die Sicherheit der Transaktionen über Wallets wird durch die Abwicklung über die Blockchain gewährleistet. Die Blockchain bietet sichere und transparente Validierungsstufen, dabei kann die Wallet von verschiedenen digitalen Endgeräten wie PC oder Smartphone aus erreicht werden. Hierbei bleiben die Privatsphäre und die Identität der Nutzer*innen gewahrt, sofern persönlichen Daten nicht in Kombinationen mit der Wallet ID geteilt werden. Für eine Transaktion wird lediglich die Wallet-ID benötigt.  

Für die Erstellung einer Wallet oder den Empfang und Versand von Transaktionen sind keine persönlichen Daten erforderlich. Eine Blockchain-Wallet bietet alle Funktionen, die für sichere und anonyme Überweisungen notwendig sind. 

Im Vergleich dazu treten bei herkömmlichen Banksystemen bei jeder Transaktion mehrere Probleme auf. Zum einen sind die Transaktionen oft langsam. Zum anderen muss jede Transaktion über einen Intermediär, z.B. eine Bank, abgewickelt werden. Das bedeutet, dass es eine zentrale Fehlerstelle gibt. Außerdem ist es schwierig, den Überblick über alle Konten und Guthaben zu behalten. Die Daten können in den verschiedenen Systemen, in denen die Konten und Guthaben verwaltet werden, gefährdet, manipuliert oder sogar beschädigt werden. Blockchain-Wallets reduzieren oder beseitigen diese Probleme. 

Transaktionen im Web3 ähneln dem Prozess des Sendens oder Empfangens von Geld über beispielsweise PayPal oder jedes andere heute verwendete Gateway. Hier werden jedoch digitale Güter, so genannte Tokens, wie Kryptowährungen oder NFTs ausgetauscht. Es gibt verschiedene bekannte Blockchain-Wallets wie Metamask, Electrum, Blockchain.info, Jaxx, Mycelium, Samourai und Bitcoin Paper Wallet. 

Wie funktionieren Blockchain-Wallets? 

Blockchain-Wallets haben zwei essenzielle Bestandteile: individuelle private (Private Key) und öffentliche (Public Key) Schlüssel. Bei der Erstellung einer Blockchain-Wallet werden diese Schlüssel generiert, wobei aus dem öffentlichen Schlüssel eine einzigartige Wallet-Adresse generiert wird. Diese hat dir Form einer Reihe von 26 bis 35 alphanumerischen Zeichen an. 

Im Folgenden wir der Prozess anhand des Versands und Empfangens einer E-Mail verdeutlicht: 

Um eine E-Mail von einer anderen Person zu empfangen, ist es notwendig, dass diese Person ihre persönliche E-Mail-Adresse angibt. Es ist wichtig zu beachten, dass das Vorhandensein der Empfänger-E-Mail-Adresse nicht automatisch bedeutet, dass die andere Person befugt ist, über das persönliche Konto E-Mails zu versenden. Um E-Mails von diesem Konto zu versenden, ist das Wissen des Passworts für das E-Mail-Konto erforderlich.   

Blockchain-Wallets verwenden ein ähnliches Verfahren, bei dem ein öffentlicher und ein privater Schlüssel zusammen verwendet werden. Die Wallet-Adresse (generiert durch den öffentlichen Schlüssel) kann an Dritte weitergegeben werden und ermöglicht das Empfangen verschiedener Token.  

Der private Schlüssel wird genutzt, um Token an eine andere Wallet-Adresse zu versenden und sollte daher streng geheim gehalten werden, ähnlich wie ein Passwort. Es besteht die Gefahr, dass das Konto kompromittiert wird und alle Tokens verloren gehen, wenn jemand Zugang zum privaten Schlüssel erhält.

 

Welche Funktionen haben Blockchain-Wallets? 

Im Folgenden werden die wesentlichen Merkmale der Blockchain-Wallet aufgeführt: 

  • Die Bedienbarkeit der Software oder Wallet ist einfach und ermöglicht eine Nutzung für tägliche Transaktionen. 
  • Es ist von großer Bedeutung, den privaten Schlüssel und angemessen zu sichern, um ein hohes Maß an Sicherheit zu gewährleisten. 
  • Ermöglicht schnelle Transaktionen über bürokratische Grenzen hinweg. Diese Transaktionen sind barrierefrei und erfolgen ohne Zwischenhändler. 
  • Es könnte sein, dass die Kosten für Geldtransfers bei Verwendung bestimmter Blockchains niedriger ausfallen als bei herkömmlichen Banken. 

Blockchain-Wallet-Typen 

Es gibt im Wesentlichen zwei Arten von Blockchain-Wallets, die auf privaten Schlüsseln basieren: Hot Wallets und Cold Wallets 

Hot Wallets sind ähnlich wie traditionelle Geldbörsen und für den täglichen Gebrauch konzipiert. Sie existieren in Form von Software oder Online-Diensten und ermöglichen den schnellen Transfer von Kryptowährungen. Bekannte Beispiele sind MetaMask, Coinbase und Blockchain.info. Die privaten Schlüssel, die für Transaktionen benötigt werden, sind in der Cloud gespeichert, um eine zügige Übermittlung zu gewährleisten. Hot Wallets sind ständig online verfügbar und können über Desktop-Computer oder mobile Geräte genutzt werden. Es besteht jedoch das Risiko eines irreversiblen Verlusts durch Hacking-Angriffe. 

Cold Wallets, auch bekannt als Hardware Wallets, sind eine sehr sichere Methode zur Speicherung von Kryptowährungen. Sie ähneln oft einem einfachen USB-Stick und sollten idealerweise niemals mit dem Internet verbunden werden. Diese digitalen Offline-Wallets ermöglichen es, Transaktionen offline zu signieren, bevor sie online veröffentlicht werden. Dadurch werden sie lokal verwaltet und nicht über die Cloud, um maximale Sicherheit zu garantieren. Beispiele für solche Geräte sind Trezor und Ledger. Cold Wallets bewahren private Schlüssel auf separater Hardware oder analoger Dokumentation auf, die keinerlei Verbindung zum Internet oder zur Cloud haben. Diese Methode schützt die Wallet vor unbefugtem Zugriff durch Hacking oder andere Online-Gefahren. Jedoch ist es wichtig zu beachten, dass der Nutzer trotz der vorgesehenen Sicherheitsmaßnahmen ein potenzielles Sicherheitsrisiko darstellt. Es besteht die Möglichkeit, dass eine unbeabsichtigte Bestätigung einer Transaktion auf einem Hardware Wallet einen unbefugten Zugriff ermöglichen kann. 

 

 

Neben Hot und Cold Wallets gibt es auch sogenannte Warm Wallets, die als eigenständiger Wallet-Typ nicht gelten, sondern vielmehr eine Verbindung zwischen einer Cold Wallet und einer Hot Wallet darstellen.

  • Warm Wallets vereinen die Benutzerfreundlichkeit von Hot Wallets mit der Sicherheit von Cold Wallets.
  • Es ist außerdem möglich, Assets über Dienste wie das Delegieren an ein Software Wallet mit Hardware Wallets zu übertragen.
  • Letzteres dient als Warm Wallet und ermöglicht die Nutzung der Assets, beispielsweise zur Bestätigung des Besitzes eines bestimmten NFTs.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Assets sicher auf der Hardware Wallet gespeichert bleiben. Es ist möglich, dass nicht alle Dienste die Authentifizierung mittels eines Tokens unterstützen, doch diese Methode gewinnt zunehmend an Popularität. 

Autoren

  • Achim Hepp
    Head of Marketing, B1T5.IO, Lableiter Lab Web3
     
  • Andreas Günter
    Senior Consultant Mobile Strategy & Projects, Ströer, Lableiter Lab Immersive Technologies
     
  • Jonas Gary
    Product Owner / Product Manager, iq digital media marketing GmbH
     

Kontakt

Katharina Jäger
Leiterin Innovation & Technology
Nachricht schreiben